Mitteilung

Hamburger Hilfsfonds unterstützt über 160 freie Künstler*innen

© Kal Visuals on Unsplash
Hamburg,
30. April 2020

In der ersten Antragsrunde des Hilfsfonds „Kunst kennt keinen Shutdown“ werden 162 Künstler*innen der freien Szene Hamburgs gefördert. Der Fonds wurde Ende März unter Beteiligung der Rudolf Augstein Stiftung aufgesetzt, um freie Künstler*innen in der Corona-Krise schnell und unbürokratisch zu unterstützen.

Mit dem Fonds „Kunst kennt keinen Shutdown“ ermöglicht die Hamburgische Kulturstiftung freien Künstler*innen in Hamburg die Fortsetzung ihrer Arbeit während der Corona-Pandemie. Im Rahmen der ersten Förderrunde werden mit rund 380.000 Euro 162 Vorhaben freischaffender Künstler*innen gefördert: Die Projekte stammen aus allen künstlerischen Sparten und reichen von Bildender und Darstellender Kunst über Musik und Literatur bis zu Kinder- und Jugendkultur und Kulturvermittlung.

Auch in der Umsetzung zeigt sich der Ideenreichtum der Künstler*innen: Die Bandbreite der Formate erstreckt sich von virtuellen Ausstellungen, Podcasts, Streaming, Online-Unterricht und Austauschplattformen über analoge Formen wie Hofkonzerte, künstlerische Recherchen und Kunstwerke im öffentlichen Raum bis hin zu Romanen und Künstlerbüchern.

Die Künstler*innen konnten sich um eine Förderung von bis zu 2.500 Euro bewerben. Insgesamt waren 618 Anträge für den Hilfsfonds eingegangen, der mit seiner Ausrichtung auf künstlerisches Schaffen eine wichtige Ergänzung zu den Soforthilfemaßnahmen des Bundes und der Stadt Hamburg darstellt.

„618 Anträge sind 618 persönliche Geschichten, die allesamt deutlich machen: Viele freischaffende Künstler*innen befinden sich derzeit in einer wirklich existenzbedrohenden Situation. Daher brauchen sie finanzielle Unterstützung, um überhaupt ihren Lebensunterhalt bestreiten zu können. Gleichzeitig ist es elementar für sie, weiter zu arbeiten, mit ihrer Kunst wahrgenommen zu werden und dadurch mit anderen Menschen in den Austausch zu treten“, erklärt Gesa Engelschall, geschäftsführender Vorstand der Hamburgischen Kulturstiftung.

Die hohe Zahl an Anträgen führt gleichzeitig den hohen Bedarf vor Augen. Aufgrund dessen und aufgrund der hohen Qualität der eingereichten Vorhaben hat sich das Entscheidungsgremium aus Mitarbeiter*innen der Hamburgischen Kulturstiftung, der Rudolf Augstein Stiftung, der Claussen-Simon-Stiftung, der Körber-Stiftung und der Alfred Toepfer Stiftung F.V.S. entschieden, die geplante Gesamtsumme von 300.000 Euro für die erste Runde auf 380.000 Euro aufzustocken.

„Ein starkes Netzwerk ist in diesen Zeiten wichtiger denn je. Wir freuen uns daher besonders, dass es geglückt ist, für den Fonds Kräfte zu bündeln. Dass dies auch weiterhin notwendig sein wird, zeigt die hohe Zahl der Anträge – sie macht betroffen. Die Krise wirkt wie ein Brennglas: Legt sie doch die Ungerechtigkeiten und Schwachstellen unserer Systeme offen, auch in der Kultur. Die freischaffenden Künstler*innen tragen immens zur Vielfalt bei. Und doch: Sie verfügen über kein Sicherheitsnetz, leben häufig prekär – auch schon vor der Pandemie. Das wirkt sich allerdings kaum auf ihren Schaffensdrang aus, ihr Einsatz ist weiterhin hoch. Besonders beeindruckt hat uns der Ideenreichtum der Einreichungen. Viele möchten die Krise als Chance nutzen, indem sie neue Formate entwickeln, neue Kanäle bespielen. Hauptprofiteur: wir alle. Künstlerische Denkanstöße öffnen neue Perspektiven. In Zeiten wie diesen unverzichtbar“, so Stephanie Reuter, Geschäftsführerin der Rudolf Augstein Stiftung.

Im Rahmen des Hilfsfonds wird es eine weitere Förderrunde geben. Die Konzeption und die Ausschreibung werden gerade erarbeitet und in den kommenden Wochen auch hier bekannt gegeben. Bislang sind durch Spenden von zahlreichen Stiftungen, Unternehmen und Privatpersonen 615.000 Euro für den Fonds zusammengekommen, weitere Unterstützung ist willkommen. Mehr Informationen hierzu finden Sie hier.