MUT Academy

© MUT Academy

Mutig in die Zukunft starten: Die MUT Academy begleitet Jugendliche beim Übergang von der Schule in die Ausbildung und erarbeitet mit den Teilnehmenden individuell passende Perspektiven für das bevorstehende Berufsleben.

Rund 60 Prozent der Hamburger Jugendlichen, die eine Stadtteilschule nach der 10. Klasse verlassen, schaffen den Übergang in die Berufsausbildung nicht. Es mangelt den Schüler*innen, die die Schule meist mit einem ESA (erste allgemeinbildende Abschluss) oder ohne Abschluss verlassen, häufig jedoch nicht nur an Ausbildungsperspektiven; oftmals fehlen ihnen auch ein positives Selbstbild und der Glaube an die eigenen Fähigkeiten.

Mit ihrem umfangreichen Programm zielt die MUT Academy deshalb darauf ab, die jugendlichen Schüler*innen gezielt auf die neue Etappe vorzubereiten und ihnen die Angst vor den bevorstehenden Veränderungen zu nehmen. Die Academy steht überwiegend denjenigen Jugendlichen zur Seite, die weder die Chance haben, eine Praxis- oder Transferklasse zu besuchen, noch Unterstützung durch eine Berufseinstiegsbegleitung erhalten. Die 15- und 16-Jährigen werden zwei Jahre lang in regelmäßigen

Workshops, Camps und mit individueller Betreuung begleitet. Gearbeitet wird beispielsweise mit selbstexplorativen Methoden wie Rollenspielen, Coachings und Bewerbungssimulationen, um Zukunftsängste abzubauen und neue Perspektiven aufzuzeigen. Dadurch schafft es die MUT Academy fehlende Unterstützung aus dem Umfeld auszugleichen und Motivationsprobleme zu lösen.

Die Corona-Pandemie hat den Arbeits- und Ausbildungsmarkt noch einmal verschärft. Mit ihrem intensiven Betreuungsprogramm schafft es die MUT Academy, Jugendliche an einem wichtigen Wendepunkt zu stärken und ihnen nachhaltige Ausbildungs- und Berufsperspektiven zu eröffnen. Diesen Beitrag zu mehr Chancengerechtigkeit unterstützen wir.

StandortHamburg, Deutschland
Förderzeitraum2021-2027
Fördersumme120.000 Euro
Webseitewww.mutacademy.de

Ausbildung statt Abschiebung e. V.

© Jürgen Klack
Hilfe zur Selbsthilfe: Der Bonner Verein AsA e. V. unterstützt junge Geflüchtete mit unsicherem Aufenthaltsstatus dabei, eine berufliche und aufenthaltsrechtlich gesicherte Perspektive in Deutschland aufzubauen.

Die Phase des Erwachsenwerdens ist geprägt durch Zweifel über mögliche Lebenswege, Berufswahl und finanzielle Unabhängigkeit. Für junge Menschen mit Fluchterfahrung kommen weitreichendere Herausforderungen hinzu: Anforderungen an die „gesellschaftliche Integration“, Unsicherheit über den aufenthaltsrechtlichen Status, traumatische Erfahrungen im Heimatland oder während der Flucht und die Trennung von und Sorge um Familienangehörige in Kriegs- oder Krisengebieten.

AsA bietet den Jugendlichen einen sicheren Ort des Ankommens, an dem sie sich entfalten und verwirklichen können und unterstützt sie dabei, ihre Zukunft in Deutschland aktiv mitzugestalten. Zum ganzheitlichen Angebot gehören aufenthalts- und sozialrechtliche Beratungen, Deutschkurse, Hilfe bei Berufsorientierung und Ausbildungsplatzsuche, Angebote zur politischen Bildung und zu interkulturellem Lernen, Einzelnachhilfe während Schule und Ausbildung sowie individuelle Unterstützung bei der Lebensorganisation in Deutschland. Dabei verfolgt AsA einen traumasensiblen Beratungsansatz.

Besonderen Wert legt der Verein auch auf die Einbindung ihrer über 100 Ehrenamtlichen, die mittels eines eigenen Ehrenamtszentrums koordiniert und geschult werden. Sie begleiten die Jugendlichen in Form individueller Patenschaften und sind wichtige Bezugsperson für diese.

Rund 200 Jugendliche und junge Erwachsene mit Fluchterfahrung sind kontinuierlich an AsA gebunden. Seit 2021 kommen so viele Jugendliche zu AsA, dass der Verein die Nachfrage zeitweise nicht mehr decken konnte. Auch die Auswirkungen des Angriffskriegs auf die Ukraine sind spürbar und unterstreichen die Notwendigkeit für ein solches Angebot.

Wir fördern AsA, weil der ganzheitliche Unterstützungsansatz des Vereins in dieser Form in Deutschland einzigartig ist und ermöglicht, den individuellen Hilfebedarf jedes einzelnen jungen Menschen passgenau abzudecken.

StandortBonn, Deutschland
Förderzeitraum2021-2026
Fördersumme150.000 Euro
Webseiteasa-bonn.org

Fonds Hamburger Spielräume

© Michael Taterka

Benachteiligte Kinder und Jugendliche waren von den Kontaktbeschränkungen während der Corona-Pandemie besonders betroffen. Der Fonds Hamburger Spielräume unterstützt seitdem Initiativen, die ihnen sichere Orte, gemeinschaftliche Erfahrungen und sinnvolle Aktivitäten in Ferienzeiten und darüber hinaus ermöglichen.

Das „physical distancing“ in der Corona-Krise hatte den Alltag und das soziale Miteinander stark verändert. Vor allem junge Menschen und insbesondere sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche empfanden die Kontaktbeschränkungen als belastend; über Monate hinweg fehlten ihnen Begegnungen mit Gleichaltrigen, Freizeitangebote und sportliche Aktivitäten.

Vor diesem Hintergrund haben wir in einer Stiftungsallianz im Juni 2020 den Fonds „Hamburger Spielräume für Kinder, Jugendliche und Familien“ aufgelegt. Mit dessen Mitteln wurden Initiativen gefördert, die im Zuge der gelockerten Kontaktbeschränkungen jungen Menschen, insbesondere aus sozial benachteiligten Verhältnissen, das Miteinander wieder ermöglichten.

In den vergangenen Jahren konnten durch die geförderten Angebote der offenen Kinder- und Jugendarbeit mehr als 50.000 Kinder und Jugendliche erreicht werden – von Ferienprogrammen bis hin zu regelmäßigen Aktivitäten an Nachmittagen und Wochenenden. Gleichzeitig stehen junge Menschen auch heute vor vielfältigen Belastungen: wirtschaftliche Unsicherheit, globale Krisen, psychische Herausforderungen sowie die Nachwirkungen der Pandemie.

Studien wie COPSY zeigen, dass das psychosoziale Risiko insbesondere für Kinder und Jugendliche in beengten Wohnverhältnissen oder mit geringer familiärer Unterstützung weiterhin erhöht ist. Der Fonds reagiert auf diesen anhaltenden Bedarf und stärkt die offene Kinder- und Jugendarbeit in Hamburg langfristig. Gefördert werden vor allem Projekte in Quartieren mit Entwicklungsbedarf sowie Angebote, die Kinder und Jugendliche aktiv mitgestalten können. Gemeinsam mit inzwischen 13 Stiftungen setzen wir uns dafür ein, jährlich tausende junge Menschen in Hamburg zu erreichen und ihnen Mut für ihre Zukunft zu geben.

Fehlender Kontakt zu Gleichaltrigen ist für junge Menschen eine besondere Herausforderung. Der Austausch über Medien ersetzt nicht das physische Miteinander und führt häufig zu einem Gefühl der Vereinsamung. Gerade für Kinder und Jugendliche aus benachteiligten Verhältnissen sind auch Ferienzeiten oft eine anregungsarme Phase – vielen Familien fehlen finanzielle Ressourcen für Ausflüge oder Urlaube. Um hier Abhilfe zu schaffen und die Persönlichkeitsentwicklung junger Menschen zu stärken, haben wir den Fonds Hamburger Spielräume mitinitiiert.

StandortHamburg, Deutschland
Förderzeitraum2020-2027
Fördersumme270.000 Euro
Webseitewww.buergerstiftung-hamburg.de

FREIRÄUME!-Initiative

© Karen Derksen
Seit 2016 fördert FREIRÄUME! schnell und unbürokratisch kulturelle Projekte mit Geflüchteten in Hamburg. Jetzt wird die Nachhaltigkeit der Strukturen gesichert.

FREIRÄUME! ist Beispiel einer gelungenen Förderkooperation zwischen öffentlicher Hand und Zivilgesellschaft: Der ursprünglich temporär angelegte FREIRÄUME!-Fonds wurde 2015 von einer Stiftungsallianz ins Leben gerufen, um die Partizipation und Integration von Geflüchteten durch Kulturprojekte in Hamburg zu fördern. Durch die Unterstützung zahlreicher Privatpersonen, gemeinnütziger Organisationen, Unternehmen und dem Hamburger Integrationsfonds konnten in den darauffolgenden Jahren rund 100 Projekte mit über 750.000 Euro gefördert werden.

Vor allem Kindern und Jugendlichen mit Fluchterfahrung ermöglicht die Teilnahme an den Vorhaben ein Stück weit gesellschaftliche und kulturelle Partizipation – viele der Initiativen sind für sie ein wichtiger Ankerpunkt zum Ankommen.

Doch Integration erfordert Zeit – aus dem FREIRÄUME!-Fonds (2016-2018) entwickelte daher ein kleiner Kreis von Förder*innen die FREIRÄUME!-Initiative. Diese fördert seit 2019 mit der Ausrichtung auf eine Verstetigung der geschaffenen Strukturen. Erfolgreiche Projekte aus den Anfangsjahren werden weiter unterstützt, um deren Nachhaltigkeit zu gewährleisten. Vielversprechende neue Projekte werden ergänzend in das Förderportfolio aufgenommen.

Die langfristige Perspektive des Fonds unterstützen wir ebenso wie seine Grundausrichtung eines niederschwelligen Angebots zur Integration junger Geflüchteter – daher fördern wir FREIRÄUME! seit 2016.

StandortHamburg, Deutschland
Förderzeitraum2016-2024
Fördersumme115.000 Euro
Webseitekulturstiftung-hh.de

Förderfonds für Frauenhäuser

© ZIF – Zentrale Informationsstelle autonomer Frauenhäuser
Der Förderfonds für Frauenhäuser „Zugang für alle“ unterstützt Autonome Frauenhäuser schnell und unbürokratisch, um gewaltbetroffenen Frauen und Kindern mit prekärem Aufenthaltsstatus zur Seite zu stehen.

Jede vierte Frau in Deutschland hat in ihrem Leben Formen von körperlicher und/oder sexualisierter Gewalt durch Beziehungspartner erlebt. Viele Frauen müssen aufgrund der erlebten Gewalt mit ihren Kindern in eines der rund 340 Frauenhäuser in Deutschland fliehen. In Folge der Corona-Pandemie verschärfte sich die Situation noch einmal; beengte Wohnverhältnisse und wachsende Sorgen verstärkten häusliche Gewalt.

Vor besonders großen Herausforderungen stehen gewaltbetroffene Frauen und deren Kinder ohne sicheren Aufenthaltsstatus. Sprachbarrieren, Diskriminierung aufgrund ihrer Herkunft und fehlendes Wissen über Hilfsstrukturen erschweren die Schutzsuche. Oft ist ihr Aufenthaltsstatus an die Ehe gekoppelt, was die Loslösung aus einer Gewaltbeziehung erschwert oder gar unmöglich macht.

Um die Situation dieser besonders schutzbedürftigen Frauen und deren Kinder zu verbessern, haben wir 2021 gemeinsam mit der Kurt und Maria Dohle Stiftung und der Klaus und Lore Rating Stiftung den Förderfonds für Frauenhäuser ins Leben gerufen. Hier können Autonome Frauenhäuser nun schnell und unbürokratisch bis zu 1.000 Euro für Frauen und Kinder mit prekärem Aufenthaltsstatus beantragen: für Kosten der Grundversorgung, gesundheitsbezogene Leistungen, Sprachunterricht, Rechtsbeistand oder Nachhilfeunterricht für die Kinder. Denn aufgrund fehlender Leistungsansprüche kommt es deutschlandweit immer wieder dazu, dass Frauenhausaufenthalte von Frauen mit prekärem Aufenthaltstitel nicht durch öffentliche Mittel finanziert werden.

Die Mittel werden über die Zentrale Informationsstelle Autonomer Frauenhäuser (ZIF) vergeben, die die Ausrichtung des Fonds und das Antragsverfahren in Kooperation mit uns  erarbeitet hat. Zum Start des Fonds wurden durch unser Stiftungsbündnis zunächst 100.000 Euro bereitgestellt; in 2023 haben wir den Fonds mit weiteren 100.000 Euro fortgesetzt. Jetzt ist es gelungen, eine weitere renommierte Förderpartnerin für den Fonds zu gewinnen. Gemeinsam sichern wir das Engagement für besonders schutzbedürftige Frauen und ihre Kinder in den Jahren 2024 und 2025 mit jeweils 200.000 Euro jährlich.

Denn unsere Evaluation zeigt, dass diese niedrigschwellige Form der Förderung akute Bedarfe der Frauenhäuser wahrnimmt und adäquat darauf reagiert – auch wenn sie staatliche Versorgungslücken nicht schließen und Missstände nicht auflösen kann. Übergeordnetes Ziel unserer Initiative ist daher, die Frauenhäuser bei ihrer Forderung nach einer bundeseinheitlichen und einzelfallunabhängigen Finanzierung zu unterstützen.

Bisher haben insgesamt 197 Frauen mit 216 Kindern durch den Fonds profitiert. Das unterstreicht: Frauenhäuser sind immer auch Kinderhäuser. Auch deshalb haben wir den Frauenhaus Förderfonds mitgegründet.

StandortDeutschland
Förderzeitraum2022-2025
Fördersumme110.000 Euro
Webseiteantrags.app/zif

Deutsches Kinderschmerzzentrum

© Kinderschmerzzentrum Datteln
Das Deutsche Kinderschmerzzentrum setzt Standards in der Therapierung von chronisch schmerzkranken Kindern und gibt ihnen eine neue Perspektive.

Das Deutsche Kinderschmerzzentrum hilft chronisch schmerzkranken Kindern und Jugendlichen, ihr Leiden in den Griff zu bekommen und möglichst unbeschwert zu leben. Es wurde 2012 unter Leitung von Prof. Dr. med. Boris Zernikow an der Vestischen Kinder- und Jugendklinik in Datteln gegründet. Aufgrund seines wegweisenden Therapiekonzeptes gilt es inzwischen als Referenzzentrum in Europa.

Das Deutsche Kinderschmerzzentrum verfolgt einen multimodalen Ansatz der Schmerztherapie und betreibt international ausgezeichnete Spitzenforschung zu Methoden der multidisziplinären Versorgung. Herausragend sind die kreativen Kommunikationsaktivitäten, mit denen das Deutsche Kinderschmerzzentrum Betroffene und Angehörige anspricht und öffentlich über das Thema Kinder und chronischer Schmerz aufklärt.

Als Initialförderin haben wir den Aufbau des Deutschen Kinderschmerzzentrums mit ermöglicht. Denn allein in Deutschland leben rund 350.000 Betroffene – Tendenz steigend. Mit den Schmerzen gehen häufig Depression, sozialer Rückzug oder Fehltage in der Schule einher. Eine schnelle und wirksame Behandlung kann also ein Leben verändern. Und doch ist die Versorgungssituation in Deutschland unzureichend. Der Therapieerfolg, die Forschungsleistung und Aufklärungsarbeit des Teams um Professor Zernikow zahlen sich jedoch aus: Seit Gründung haben zahlreiche Kliniken im In- und Ausland das Dattelner Konzept adaptiert.

StandortDatteln, Deutschland
Förderzeitraum2012-2019, 2022
Fördersumme1.550.000 Euro
Webseitedeutsches-kinderschmerzzentrum.de

Ukrainehilfe Hamburg

© Shutterstock/kovop58
Gemeinsam zivilgesellschaftliches Engagement stärken: Das Bündnis Urkainehilfe Hamburg unterstützt ukrainische Schutzsuchende in Hamburg schnell und unbürokratisch.

Der Angriffskrieg in der Ukraine löst große Hilfsbereitschaft in Hamburg aus – eine beeindruckende Welle der Solidarität, die die Zivilgesellschaft dennoch vor mindestens zwei große Herausforderungen stellt: Erstens galt und gilt es weiterhin, die vielen Vereine und privaten Initiativen so zu stärken, dass sie die anfallenden Aufgaben bewältigen können; zweitens müssen die Angebote so vernetzt werden, dass die Hilfen gut ineinandergreifen.

Ende März 2022 haben wir uns daher mit Hamburger Unternehmen, Initiativen und weiteren Stiftungen zum Bündnis Ukrainehilfe Hamburg zusammengeschlossen, um gemeinschaftlich mit Geld und Wissen zu unterstützen. Der Gemeinschaftsfonds fördert insbesondere Organisationen des freiwilligen Engagements, die sich direkt an ukrainische Schutzsuchende richten oder sie in ihre Angebote integrieren.

Die Koordination des Bündnisses liegt bei der BürgerStiftung Hamburg. Sie kennt aus der langjährigen Arbeit mit Geflüchteten und migrantischen Communities bereits viele Organisationen, die bei großen Spendenaufrufen

nicht bedacht werden. Bisher wurden über 130 Projekte mit insgesamt mehr als einer Million Euro unterstützt.

Ziel des Bündnisses ist es, ein tragfähiges Netzwerk aus Organisationen und Projekten zu knüpfen, das vom ersten Ankommen bis zur mittelfristigen Lebensplanung mit dem unterstützt, was gebraucht wird. Das können Einkaufsgutscheine für Lebensmittel und Hygieneprodukte für diejenigen sein, die bei Privatpersonen untergekommen sind, Krisentelefone für die psychische Erstversorgung Traumatisierter oder Einrichtungen, die die Kinder und Jugendlichen in ihre Freizeitangebote integrieren.

Weitere Aufgaben des Fonds sind die Sicherstellung von geschütztem Wohnraum, Ansätze, die zu einem guten Miteinander beitragen und sich gegen Diskriminierung richten oder Rechtsberatung für die erste Ankommensphase. Diese ganzheitliche Ausrichtung unterstützen wir.

StandortHamburg, Deutschland
Förderzeitraum2022-2023
Fördersumme20.000 Euro
Webseitebuergerstiftung-hamburg.de

Teach First Deutschland

© Teach First Deutschland

In Deutschland entscheidet soziale Herkunft noch immer über den Schulerfolg von Kindern und Jugendlichen. Die Initiative Teach First Deutschland nimmt die Bildungsgerechtigkeit deshalb selbst in die Hand.

Die Vision von Teach First Deutschland ist klar formuliert: Jedes Kind soll die Schule mit einem Abschluss und den festen Glauben an den eigenen Erfolg verlassen. Um dies zu erreichen schickt die Organisation Hochschulabsolvent*innen an Schulen in sozialen Brennpunkten, die dort als Fellows den Schüler*innen intensiv zur Seite stehen. Sie widmen sich den einzelnen Bedürfnissen der Kinder und Jugendlichen und wirken damit dem individuellen Betreuungsmangel entgegen. Das Angebot kann sowohl Hausaufgabenbetreuung und Bewerbungstrainings umfassen als auch die Ausrichtung von Arbeitsgruppen oder die Unterstützung im Unterricht. Im Rahmen der zweijährigen Fellowships werden viele der Hochschulabsolvent*innen zu Vertrauenspersonen der Schüler*innen und können gerade in entscheidenden Prüfungsphasen den notwendigen Unterschied leisten. Denn gerade der Übergang von einer (Klassen)Stufe in die nächste stellt für Kinder und Jugendliche aus sozial benachteiligten Familien oftmals eine Sollbruchstelle dar.

Damit die Fellows optimal auf ihren Einsatz vorbereitet sind, werden sie nach einem strengen Verfahren ausgewählt, mehrere Monate intensiv ausgebildet und anschließend zwei Jahre lang eng begleitet und weitergebildet. Basierend auf ihren Erfahrungen entwickeln sich die Fellows schließlich zu Bildungsbotschafter*innen, die im politischen und gesellschaftlichen Bildungsdiskurs mitsprechen können und wertvolle soziale Kompetenzen erlernt haben.

Den Teufelskreis der sozialen Ungerechtigkeit zu durchbrechen, eröffnet vielfältige Perspektiven – nicht nur für den Einzelnen, sondern auch zugunsten einer gesellschaftlichen Stabilität. Aus diesem Grund fördern wir das Projekt mit der Unterstützung eines Fellows in Hamburg.

StandortHamburg, Deutschland
Förderzeitraum2020, 2022
Fördersumme70.000 Euro
Webseitewww.teachfirst.de

MENTOR – die Leselernhelfer HAMBURG

© Pixabay

Lesen ist Bildungsgrundlage. Um diejenigen Kinder zu unterstützen, denen das Lesen schwerfällt, ist der Verein MENTOR – die Leselernhelfer HAMBURG an mehr als 100 Schulen aktiv.

Die Arbeit des 2004 gegründeten Vereins basiert auf dem eins zu eins Prinzip: Ein*e ehrenamtliche*r Mentor*in trifft einmal in der Woche ein*e Schüler*in für eine Stunde – und das für mindestens ein Jahr. Die ehrenamtlichen Pat*innen nutzen die Zeit, um gemeinsam mit den Jungen und Mädchen zu lesen, zu schreiben und zu sprechen. Sie unterstützen die Kinder, individuelle Schwächen abzubauen und sprechen ihnen Mut zu – denn für viele von ihnen ist das Lesen bislang mit einem Gefühl des Versagens verbunden. Die regelmäßige Betreuung schafft Vertrauen, bietet die Grundlage für den Lernprozess und gibt die Möglichkeit, auch mal über das zu sprechen, was den Schüler*innen auf der Seele liegt.

Wir unterstützen MENTOR, weil die Initiative einen nachhaltigen Beitrag für die Integration von Kindern und Jugendlichen in die Gesellschaft leistet. Außerdem ist das Projekt seit seiner Gründung kontinuierlich gewachsen: Aktuell werden rund 1000 Kinder an über 100 Hamburger Grund- und Stadtteilschulen betreut. Eine Evaluation des Programms bestätigt den Erfolg: Ein Großteil der Schüler*innen konnte durch die Projektteilnahme nicht nur die Lesefähigkeiten verbessern, sondern ist auch selbstbewusster und aufgeschlossener geworden.

StandortHamburg, Deutschland
Förderzeitraum2017, 2023
Fördersumme25.000 Euro
Webseitewww.mentor-hamburg.de

Familien leben – mit Krebs

Stiftung phönikks

© Stiftung Phönikks

Die Beratungsstelle der Stiftung phönikks betreut krebskranke Kinder und hilft von der Diagnose Krebs betroffenen Familien mit der schwierigen Situation umzugehen.

Der Schwerpunkt des ambulanten Hilfezentrums liegt dabei auf der systemischen, psychoonkologischen Arbeit. Die Angebote reichen von psychologischer Beratung über Kunst- und Musiktherapie bis hin zu Trauerbegleitung. Außerdem haben die Betroffenen die Möglichkeit, sich mit anderen Menschen in einer ähnlichen Lebenslage auszutauschen. Mit Programmen sowohl für die Erkrankten als auch deren Angehörigen stellt phönikks sicher, dass kein Familienmitglied in seiner Angst und Hilflosigkeit alleine bleibt.

Wenn ein Familienmitglied an Krebs erkrankt, konzentriert sich die Hilfe des Gesundheitssystems auf die unmittelbar Betroffenen.

Doch es ändert sich das Leben der gesamten Familie. Wir fördern die Stiftung phönikks, weil sie Familien kostenlose psychologische Beratung und psychotherapeutische Hilfe bietet, die durch die Regelversorgung der Krankenkassen noch immer nicht abgedeckt wird. Die Therapeut*innen der Stiftung phönikks unterstützen die Familien dabei, ihre Lebenssituation in dieser schweren Zeit zu stabilisieren und den Lebensmut wiederzufinden.

EinsatzortHamburg, Deutschland
Förderzeitraum2006-2010; 2016; 2018-2020
Fördersumme326.400 Euro
Webseitephoenikks.de