In ihrer Interpretation von Edvard Griegs einzigem Liederzyklus inszeniert die norwegische Regisseurin Eline Arbo Musiktheater als Feier des Andersseins.
Ivo van Hoves Intendanz der Ruhrtriennale steht unter dem Motto „Longing for Tomorrow“. Eines der Highlights seiner ersten Spielzeit ist Eline Arbos Interpretation der „Haugtussa“ – ursprünglich ein auf dem Text des norwegischen Autors Arne Garborg basierender Liederzyklus für Sopran und Klavier, der einzige Zyklus des ebenfalls aus Norwegen stammenden Komponisten Edvard Grieg.
Haugtussa weiß schon als Mädchen, dass sie anders ist und in der Gemeinschaft keinen Platz findet. Haugtussa flieht in die Natur, sucht nach sich selbst und findet ihre erste große Liebe, die ihr noch mehr Schmerz bereitet. Sie ringt mit ihrer Andersartigkeit und verliert sich zwischen äußeren Erwartungen und inneren Visionen. Wie in einer Coming-of-Age-Geschichte findet Haugtussa bei Arbo jedoch aus den seelischen Konflikten heraus zu einer Klarheit, in der sie das Leben als so unlogisch wie pulsierend zugleich annehmen kann.
Arbo besetzt Haugtussa mit Mezzosoprano Adrian Angelico. Daneben treten das Ensemble des Nationaltheatret Oslo und die Pianistin Ingrid Andsnes auf – ein ganz besonderes sinnliches Hörerlebnis. Die Begegnung des Stoffs mit der Gegenwart findet in Thijs van Vures Fassung ihre Entsprechung, in der er Griegs Komposition mit zeitgenössischer elektronischer Musik kombiniert.
Eline Arbo leitet seit Spätsommer 2023 das renommierte Internationaal Theater Amsterdam (ITA), ein Amt, das zuvor Ivo van Hove selbst innehatte.
Förderzeitraum | 13., 14. und 15. September 2024 |
Veranstaltungsort | Jahrhunderthalle Bochum |
Fördersumme | 8.000 Euro |
Webseite | www.ruhrtriennale.de/de/programm/haugtussa |