Pressemitteilung

Hilfsfonds ART CONNECTS beendet erfolgreiche Arbeit

© Michael Taterka
Hamburg,
5. Juni 2024

Der durch uns mitinitiierte Hilfsfonds für Projekte mit Kulturschaffenden, die wegen des Ukraine-Kriegs in Hamburg leben, fördert 78 Projekte mit 530.000 Euro und zeigt die verlässliche Zusammenarbeit von Hamburger Stiftungen und weiteren Partnern. Nach zwei Jahren ist die Mission erfüllt, weshalb der Fonds geschlossen wird.

Mit dem »ART CONNECTS – Hilfsfonds für Projekte mit schutzsuchenden Kulturschaffenden« haben wir in einem Stiftungsbündnis von April 2022 bis April 2024 insgesamt 78 Projekte mit einer Gesamtsumme von 530.000 Euro gefördert. Unter den Vorhaben waren Ausstellungen und Theaterstücke ebenso wie Radiosendungen und Konzerte – gemeinsam auf die Beine gestellt von Hamburger Kulturschaffenden und Künstler*innen, die wegen des Kriegs in der Ukraine – vor dem Kriegsgeschehen oder vor Repressalien in ihrem Heimatland – nach Hamburg flüchten mussten.

Unter dem Dach der Hamburgischen Kulturstiftung und gemeinsam mit der Claussen-Simon-Stiftung und der ZEIT STIFTUNG BUCERIUS hatten wir den Hilfsfonds ART CONNECTS kurz nach dem russischen Überfall auf die Ukraine initiiert. Das Ziel war es, den schutzsuchenden Künstler*innen eine Anbindung an die Hamburger Kulturszene sowie eine Fortsetzung ihrer professionellen künstlerischen Tätigkeit zu ermöglichen. Der Verlauf der geförderten Projekte hat gezeigt, dass dies in sehr vielen Fällen gelungen ist. Nach der Vergabe von mehr als einer halben Million Euro ist der Hilfsfonds ausgeschöpft und das Programm ART CONNECTS beendet. Die Künstler*innen können sich um die Förderung der beteiligten Stiftungen bewerben.

Allein die durch ART CONNECTS geförderten Projekte, die noch im Juni stattfinden, zeigen die Projektvielfalt und die erfolgreiche Anbindung der schutzsuchenden Künstler*innen an die Hamburger Kulturszene:

  • 5. Juni 2024, 19.30 Uhr, Gallionssaal im Altonaer Museum: Mit »Ukrainska Odisseya – Eine Reise im Kreis« stellt die Gruppe »theater: playstation« die bisherigen Arbeitsergebnisse ihrer Arbeit mit geflüchteten ukrainischen Künstler*innen vor. Das gemeinsame Performance-Projekt verbindet die Erfahrungen von Krieg, Flucht und Ankommen in einem neuen Land mit Motiven aus der Odyssee.
  • 9. Juni 2024, 11 Uhr, Pavillon der freien Künste (Rentzelstraße 36–40): In der mehrsprachigen Lyrik-Musik-Matinée »Der Rest ist Vermissen« beschreiben poetische Performances die Leerstellen, die das Leben der beteiligten Künstler*innen rund um Liubov Shyrkina und Kateryna Kozlova markieren. Von Musik begleitet, werden die Verluste und die Erschütterungen fühlbar, die für sie seit dem Krieg das Wort Zuhause durchziehen.
  • 13. und 14. Juni 2024, 20.15 Uhr, LICHTHOF Theater: Mit dem Theaterstück »Entrissene Welten – Kaleidoskop der Erinnerungen 1952–2022« bringen Franziska Jakobi, Finja Kelpe und Mikhail Poliakov die Geschichten dreier Generationen des postsowjetischen Raums auf die Bühne – Geschichten von Zuhause, Verlust und Neuorientierung, kindlichen Lebenswelten in aufgewühlten Zeiten und desorientierten Erwachsenen mit dem Wunsch nach einem guten Leben für sich und ihre Kinder.
  • 22. Juni 2024, 19 Uhr, TONALi Saal: Für die Lesung »Verbotene Gefühle in Zeiten des Krieges. Ein zartes Archiv für die Zukunft« hat die Gruppe »(p)ostkarte(ll)«, in der sich Ukrainer*innen, Russ*innen und Deutsche zusammengefunden haben, seit Kriegsbeginn Interviews geführt. Darin haben sie Gefühle gesammelt, die oft verborgen bleiben oder sich verboten anfühlen und nun Ausdruck finden.
  • 29. Juni 2024, 18 Uhr, Probebühne LICHTHOF Theater (Rentzelstraße 36–40) und 30. Juni 2024, 12 Uhr, Die WIESE: Im Rahmen des »Stimme X« Festivals für experimentelles Musiktheater wird das Projekt »Waldspaziergang« aufgeführt. Hier treffen ukrainische Natur und Kultur, ein Ausflug in die Harburger Berge und Kriegserfahrungen aufeinander. Vier Performer*innen unter Leitung von Viktoria Holenok berichten von ihren Naturerfahrungen und beschäftigen sich mit menschlichen Schicksalen in der Folge des russischen Angriffskriegs.

ART CONNECTS wurde initiiert von der Rudolf Augstein Stiftung, Hamburgischen Kulturstiftung, Claussen-Simon-Stiftung und ZEIT STIFTUNG BUCERIUS. Weitere Unterstützer*innen sind die K.S. Fischer-Stiftung, Mara und Holger Cassens Stiftung, Gabriele Fink Stiftung, Dorit & Alexander Otto Stiftung, Körber-Stiftung, Stiftung Hamburger Hilfsspende, Ditting GmbH & Co. KG, Quantum Immobilien AG, Werner und Katrin Holm, Dr. Christina und Philipp Schmitz-Morkramer, Hye Chong und Bernd Jörg, Constanze und Christian Wriedt, Christine und Heinz Lehmann und weitere, die nicht genannt werden möchten.