Die Global Investigative Journalism Conference gilt als größte internationale Tagung für journalistische Recherche. Im September 2019 feierte die Veranstaltung Deutschlandpremiere und brachte mehr als 1000 Teilnehmer*innen nach Hamburg.
Einen Tag vor der Konferenzeröffnung lud die Rudolf Augstein Stiftung zu einem Global Funders Meeting ein – dabei ging es um die Auslotung von Finanzierungsmöglichkeiten des investigativen Journalismus.
Der Einladung folgten aktuelle und zukünftige Geldgeber*innen, Feldexpert*innen wie Redakteur*innen und Inhaber*innen von investigativen Medien, die sich gemeinsam der Frage widmeten: Wie kann Investigativjournalismus nachhaltig finanziert werden?
Rund 60 internationale Teilnehmer*innen aus über 20 Ländern zählte die Veranstaltung, die neben zwei großen Arbeitssitzungen auch Zeit zum Austausch bot.
Programm am 25. September 2019
Networking lunch
Investigative journalism funding under the spotlight – is it time for a new mindset?
Kaffeepause
International Fund for Investigative Reporting meeting
Session I: Investigative journalism funding under the spotlight
Die Rudolf Augstein Stiftung, das Journalism Funders Forum des European Journalism Centre, die Deutsche Welle Akademie und die Expertengruppe Qualitätsjournalismus im Bundesverband Deutscher Stiftungen boten gemeinsam einen Workshop für aktuelle und zukünftige Förder*innen des investigativen Journalismus an.
Aus diesem Anlass veröffentlichte die Deutsche Welle Akademie ihren neuen Bericht How to Fund Investigative Journalism. Der Bericht basiert auf Interviews mit erfahrenen Förder*innen, investigativen Medien und Wissenschaftler*innen aus aller Welt. Er stellt gelungene Beispiele vor und zeigt unterschiedliche Finanzierungsmöglichkeiten auf.
Expert*innen wie Redakteur*innen und Eigentümer*innen von investigativen Medien brachten ebenfalls ihr Know-how ein.
In dem interaktiven Workshop wurden folgende Themen in kleinen Gruppen diskutiert:
- Wie können Geldgeber den investigativen Journalismus (IJ) bestmöglich fördern ohne die Unabhängigkeit von IJ-Organisationen zu gefährden?
- Welche Erwartungen an die Nachhaltigkeit sollten Geldgeber*innen an IJ-Organisationen stellen?
- Ist die Unterstützung der IJ-Medien bei der Entwicklung solider Geschäftsmodelle der Königsweg zur Sicherung ihrer Langlebigkeit?
- Ist es Zeit für eine größere Vielfalt innerhalb des IJ-Bereichs – in Bezug auf Ansätze, Finanzierung, Geschlecht, Rasse und ethnische Herkunft?
Session II: International Fund for Investigative Reporting meeting
Das Global Forum for Media Development leitete eine Arbeitssitzung über die mögliche Einrichtung eines International Fund for Investigative Reporting als Folgemaßnahme zu der im April auf dem Internationalen Journalismus-Festival in Perugia, Italien, in Zusammenarbeit mit dem Organized Crime and Corruption Reporting Project organisierten Sitzung.
Das Treffen brachte die wichtigsten Interessenvertreter*innen aus der gesamten Gemeinschaft des investigativen Journalismus, aus Organisationen zur Unterstützung des Journalismus und der Medienentwicklung sowie von Spender*innen und Geldgeber*innen zusammen, um die Diskussion über die Einrichtung eines Sammelfonds für investigativen Journalismus voranzutreiben. Im Rahmen des Treffens wurden die folgenden Themen diskutiert:
- Wie können potenzielle Einnahmequellen für den Fonds erschlossen werden?
- Wie können Zielgruppen und potenzielle Begünstigte und ihre Bedürfnisse identifiziert werden?
- Wie können neue Mechanismen geschaffen oder bestehende Mechanismen genutzt werden, die den vorgeschlagenen Kriterien für den Zweck und die Struktur des Fonds entsprechen?
Bei dem Treffen wurden zudem die Fortschritte bei den verschiedenen Bemühungen vorgestellt, die derzeit unternommen werden, um gemeinsame Finanzierungsmechanismen für den Journalismus auf internationaler Ebene zu mobilisieren.
Mitwirkende von Session I
Sameer Padania
Referent
Richard Addy
Moderator