Journalismus
Impulse setzen
Unabhängiger Journalismus ermöglicht Meinungsbildung. Im digitalen Zeitalter entstehen und vergehen Öffentlichkeiten auf Basis vernetzter Technologien. Der Journalismus ist deshalb permanent gefordert sich zu wandeln, um mit flüchtigen Öffentlichkeiten interagieren zu können. Gleichzeitig erleben wir eine Finanzierungskrise – vor allem für rechercheintensiven, gemeinwohlorientierten Journalismus.
Anzeigenbasierte Geschäftsmodelle funktionieren immer weniger. Als unabhängige Akteure der Zivilgesellschaft sind Stiftungen prädestiniert Qualitätsjournalismus zu fördern. Sie können Organisationen unterstützen, die versuchen mit neuen Ideen den Herausforderungen zu begegnen, um das Fundament unserer liberalen Demokratie zu stärken.
Was wir fördern
Uns leitet die Frage, wie wir im digitalen Zeitalter das journalistische Ökosystem bestmöglich unterstützen können. Dafür halten wir nach Projekten und Initiativen Ausschau, die eine Hebelwirkung entfalten können.
In unserer Förderpraxis heißt das, dass wir häufig schon im frühen Stadium
- in journalistische Infrastrukturen investieren,
- Projekte unterstützen, die in kluger Weise vernetzte Technologien nutzen,
- Initiativen und Vorhaben fördern, die den Journalismus insgesamt stärken.
Wir engagieren uns dabei schwerpunktmäßig in drei Bereichen:
1. Investigativer Journalismus
Wir fördern Strukturen, die Journalist*innen dabei unterstützen Missstände und Machtmissbrauch aufzudecken. Viele unserer Förderprojekte stärken Kollaboration – über Ländergrenzen und Disziplinen hinweg. Denn eine globalisierte, vernetzte Welt erfordert auch im journalistischen Feld Zusammenarbeit.
2. Innovation
Wir ermöglichen Experimente – vom Erproben neuer Geschäftsmodelle und Methoden über das Eröffnen neuer Zugänge zum Feld bis zum Engagement mit der Community.
3. Nachwuchsförderung
Wir vergeben Stipendien an junge Talente. Nachwuchsjournalist*innen sollen sich dadurch voll auf ihre Ausbildung konzentrieren können. Zudem unterstützen wir Initiativen, die sich für mehr Diversität in Redaktionen einsetzen.
Fristen und Hinweise zur Antragstellung
Für die Projektförderung im journalistischen Bereich gibt es keine Einreichfristen. Sie können Ihren Antrag jederzeit einreichen. Hier erfahren Sie, welche Unterlagen wir benötigen. Bitte beachten Sie, dass für die Bewerbung um ein journalistisches Stipendium andere Fristen und Auswahlkriterien gelten.
Ob Ihr Projekt gefördert wird, erfahren Sie in der Regel spätestens zwölf Wochen nach Antragstellung per E-Mail.
Förderkriterien
Eingegangene Anträge werden nach den folgenden Kriterien beurteilt:
- Originalität und Relevanz des Ansatzes
- Potenzial, einen strukturellen Unterschied zu bewirken
- Nachhaltigkeit der Methode oder des (Geschäfts-)Modells
- Expertise der Beteiligten
- Bereitschaft zur kritischen Reflexion, Weiterentwicklung und Vermittlung des eigenen Ansatzes
Was wir nicht fördern
- Die Produktion journalistischer Inhalte
- Recherche-Stipendien
- Projekte außerhalb Europas
Journalistische Stipendien
Wir vergeben Stipendien an begabte Studierende und Promovenden, die das Berufsziel Journalist*in verfolgen. In erster Linie handelt es sich um finanzielle Unterstützung zur Deckung der Ausbildungskosten und des Lebensunterhalts. Zusätzlich bieten wir Vernetzungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten.
Fristen und Hinweise zur Stipendienbewerbung
Die nächste Bewerbungsfrist für die Vergabe der Stipendien ist voraussichtlich Anfang 2025.
Bitte beachten Sie unsere Hinweise zur Bewerbung um ein journalistisches Stipendium.
Die Auswahl der Stipendiat*innen erfolgt in einem zweistufigen Verfahren: Im ersten Schritt werden die Bewerbungsunterlagen geprüft. Die aussichtsreichsten Bewerber*innen werden zu einem persönlichen Auswahlgespräch eingeladen. Folgende Kriterien sind für die Aufnahme in die Förderung entscheidend:
- Journalistisches Talent
- intellektuelle und kommunikative Fähigkeiten
- Leistungsbereitschaft und Motivation
- Zusätzlich bei Promovenden: wissenschaftliche Exzellenz
Die maximale Fördersumme beträgt 1.000 Euro pro Monat. Die Laufzeit des Stipendiums ist auf höchstens 24 Monate begrenzt.
Das Stipendium hat mir ermöglicht, mich zu spezialisieren und nach einem Studium in den USA einen eher ungewöhnlichen Weg einzuschlagen: von der Lokalredakteurin zur investigativen Datenjournalistin.
Vanessa Wormer
Ausgewählte Förderungen
Media Forward Fund
Der Media Forward Fund ist 2024 als erster länderübergreifender Fonds für Journalismusförderung in Deutschland, Österreich und der Schweiz in seine erste Förderrunde gestartet.
Zum ProjektWüstenradar
Bis dato gibt es in Deutschland kein systematisches Monitoring, inwiefern durch den Rückzug regionaler und lokaler Tageszeitungen Lücken bei der journalistischen Recherche und der Kontrolle von Kommunalpolitik entstehen. Die Studie Wüstenradar zeigt auf, wo von einem Korrektiv- und Präventivelement der Vierten Gewalt nicht mehr ausgegangen werden kann.
Zum ProjektWPK-Innovationsfonds Wissenschaftsjournalismus
Der WPK-Innovationsfonds Wissenschaftsjournalismus unterstützt wissenschaftsjournalistische Pionier*innen, die im Wissenschafts- und Datenjournalismus neue Wege beschreiten wollen.
Zum ProjektJX Fund – Europäischer Fonds für Journalismus im Exil
Der JX Fund unterstützt Medienschaffende, unabhängige Berichterstattung unmittelbar nach ihrer Flucht aus Kriegs- und Krisengebieten fortzusetzen; und stärkt darüber hinaus den nachhaltigen Aufbau neuer Redaktionsstrukturen im Exil.
Zum ProjektFonds Independent Public Interest Journalism in Europe
Der von Civitates initiierte Fonds stärkt den unabhängigen, gemeinwohlorientierten Journalismus auf europäischer Ebene.
Zum ProjektCORRECTIV.Lokal
Mit CORRECTIV.Lokal hat das gemeinnützige Recherchezentrum CORRECTIV ein nationales Netzwerk für kollaborativen Lokaljournalismus geschaffen.
Zum ProjektStudien zur Qualität der Berichterstattung in der Corona-Krise
Für unsere Konferenz follow the science – aber wohin? haben wir zwei wissenschaftliche Studien beauftragt, die die Qualität der journalistischen Berichterstattung in der Corona-Pandemie untersuchen.
Zum Projekt#NETZWENDE-Award
Zeit für radikales Umdenken: Der #NETZWENDE-Award zeichnet Projekte aus, die in Zeiten von Desinformation und Hassrede neue Wege für den Journalismus suchen und seine Glaubwürdigkeit im Netz aufrechterhalten.
Zum ProjektReport „Wozu Non-Profit-Journalismus?“
Der Report „Wozu Non-Profit-Journalismus?“ zeigt, welche Potenziale im gemeinnützigen Journalismus stecken, welchen Beitrag er für die Demokratie leistet und was es braucht, ihn im Mediensystem zu etablieren.
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