Mit CORRECTIV.Lokal hat das gemeinnützige Recherchezentrum CORRECTIV ein nationales Netzwerk für kollaborativen Lokaljournalismus geschaffen. Seit 2023 stärkt eine jährliche Konferenz dieses Netzwerk.
Der lokale Investigativjournalismus befindet sich in einer schwierigen Lage: Budget-und Stellenkürzungen sowie die disruptiven Veränderungen der Medienbranche führen dazu, dass aufwändige Rechercheprojekte oft auf der Strecke bleiben. Um dieser Tendenz entgegenzuwirken, hat CORRECTIV eine innovative journalistische Infrastruktur geschaffen: CORRECTIV.Lokal bietet Lokaljournalist*innen, Blogger*innen und Fachexpert*innen eine Plattform, um Informationen und Dokumente zu bestimmten Themen zusammenzutragen und stößt gleichzeitig Recherche- und Enthüllungsprojekte an, die sowohl von lokaler als auch nationaler Relevanz sind. Auf diese Weise entstehen Recherchen, die eine einzelne Lokalredaktion nicht leisten könnte und die dennoch individuell veröffentlicht werden können.
CORRECTIV.Lokal bindet auch gezielt Bürger*innen in seine Arbeit ein.
So beispielsweise für das Projekt „Wem gehört Deutschland?“ zur Analyse städtischer Wohnungsmärkte. Nach der Pilotphase in Hamburg wurde die Recherche in fünf weiteren Städten umgesetzt – basierend auf der von CORRECTIV.Lokal gestellten redaktionellen Infrastruktur. Das Projekt wurde 2019 mit dem Grimme Online Award ausgezeichnet.
Durch die multilokale Zusammenarbeit bündelt das Netzwerk Wissen und Ergebnisse, die strukturelle Missstände sowohl auf lokaler als auch auf nationaler Ebene sichtbar machen. Außerdem kann die Kollaboration die Qualität der kritischen Berichterstattung im Lokalen heben und das Projekt zu einer aufgeklärten Gesellschaft beitragen – diese innovativen Ansätze überzeugen. Seit 2023 findet ferner die jährliche CORRECTIV.Lokal Konferenz statt und trägt weiter zur Stärkung des Netzwerks bei.
Förderzeitraum | 2018-2025 |
Fördersumme | 342.500 Euro |
Webseite | correctiv.org/correctiv-lokal |